Ein Auslandsjahr in der Schulzeit – Teil 3: Tipps
In diesem Teil meiner Reihe “Ein Auslandsjahr in der Schulzeit” möchte ich Interessierten ein paar Tipps zum Auslandsjahr geben, die ich aus eigener Erfahrung geben kann.
Heimweh
Heimweh ist etwas, das man in einem Auslandsjahr nicht vermeiden kann. Jeder vermisst ab und zu das eigene Land, die Familie und die Freunde. Natürlich erlebt man gerade am Anfang vielleicht nicht so viel Schönes mit Freunden wie vorher im eigenen Land, da man wahrscheinlich im neuen Land noch nicht so viele Freunde hat.
Ich kann da nur empfehlen, so viel zu machen wie möglich: neue Hobbies suchen, neue Freunde finden und Dinge unternehmen, mit der Gastfamilie wegfahren, für die Schule lernen, was auch immer. Hauptsache man sitzt nicht nur zu Hause herum und sinniert über den Sinn des Lebens oder des Auslandsjahres und schwelgt in Erinnerungen, wie schön es doch mit den alten Freunden war und damit keine Zeit zuzulassen, mit neuen Freunden etwas zu unternehmen. Im Auslandsjahr wird es nicht genauso wie vorher zu Hause. Mal ein wenig schlechter, mal besser, mal einfach anders. Da muss man durch. Und wenn man viel macht, fällt das auch schon viel leichter.
Kulturschock
Auch der ist wohl unvermeidlich. Egal, in welchem Land man ist, die Kultur wird auf jeden Fall anders sein als die, die man gewohnt ist. Meistens findet man am Anfang noch alles spannend und aufregend und irgendwann fragt man sich, was das alles eigentlich soll. Das Verhalten und die Eigenheiten der Menschen erscheinen einem seltsam, das Essen schmeckt nicht (und das macht mehr aus, als man denkt!) etc.
Hier kann ich empfehlen, immer zu versuchen, eher auf die guten Seiten des Landes zu achten, und wenn wieder etwas blöd läuft, sich diese immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Es hilft auch, mit Landsleuten darüber zu reden oder die Dinge selbst einmal auszuprobieren, und zwar mehr als nur einmal, um zu verstehen, warum die Menschen diese Dinge tun und sie nachvollziehen zu können. Und ich verspreche, dass man am Ende des Auslandsjahres fast alle der Dinge, die man vorher komisch und abstoßend fand (in England zum Beispiel Tee mit Milch :D) liebt und vermisst, wenn man wieder ins eigene Land zurückkommt.
Ein Kulturschock kommt und geht. Jeder hat ihn, aber es ist heilbar und weilt nicht für immer!
Probleme mit der Gastfamilie
Die Gastfamilie sollen die Personen sein, die einen für ein ganzes Jahr land beherbergen und lieben sollen. Doch nicht immer passt es. Manchmal ist die Gastfamilie unfreundlich und verhält sich nicht gemäß den von der Organisation vorgeschriebenen Richtlinien, manchmal aber passt man einfach vom Charakter her nicht zusammen. Was auch immer der Fall ist; es ist sehr unangenehm in einer Gastfamilie zu wohnen, mit der man sich nicht versteht.
Hier bietet fast jede Organisation die Möglichkeit, die Gastfamilie zu wechseln. Meist geschieht dies innerorts, manchmal aber auch in ganz andere Orte. In jedem Fall solltest Du hinter Deiner Entscheidung stehen! Mach Dir keine Gedanken darum, dass Du durch Deinen Wechsel die Gastfamilie verletzen könntest. Höchstwahrscheinlich haben sie so etwas schon einmal erlebt und sicherlich sind sie auch nicht glücklicher, wenn Du nicht glücklich bist. Natürlich solltest Du in Frieden mit der Gastfamilie auseinander gehen, aber manchmal ist dies halt nicht möglich, und das ist dann so. Manchmal stresst auch die Organisation und will Dich von einem Wechsel abhalten und macht Dir im schlimmsten Fall sogar ein schlechtes Gewissen.
Klar sollte man erst einmal versuchen, die Probleme mit der Gastfamilie selber zu lösen, schauen, ob es nicht doch irgendwie geht, weil ein Umzug ja wieder Umstellungen und Stress bedeuten, aber wenn es nicht anders geht, steh dazu! Setz Dich für das ein, was Du willst, denn es ist Dein Jahr und einmalig, und es soll wundervoll werden, denn das ist, was die meisten Organisationen Dir zu Anfang versprechen.
Probleme mit Einheimischen
Wie im eigenen Land kann es auch im neuen, fremden Land zu Konflikten mit Menschen kommen. Seien dies Bekannte, Lehrer oder Freunde. Hier gilt, dass man immer versuchen sollte, die Konflikte friedvoll zu klären, denn Feinde während eines Auslandsjahres – und natürlich Feinde generell – sind nie etwas Gutes. Sollte dies nicht möglich sein, halte Dich einfach von den Personen fern, soweit möglich, und wenn Du in Dein Land zurückkehrst, musst Du diese Personen eh nie wieder sehen. Streitigkeiten, besonders kulturell bedingte, sind traurig und frustrierend, aber ist das wirklich etwas Neues? Konflikte hast Du genauso in Deinem Heimatland gehabt, und hier sind sie auch nicht viel anders, also sei stark, denn irgendwie wirst Du bestimmt damit fertig! :)
Probleme in der Schule
Gerade in der Schule solltest Du nicht zögern, nach Hilfe zu fragen, wenn es Probleme gibt. Gerade weil Du für die Einheimischen ein Ausländer bist, werden viele deine Probleme einsehen und mehr als bereit sein, Dir zu helfen. Irgendwo findet man immer Hilfe, und auch wenn man schüchtern ist, sollte man die Kurve kriegen und wirklich nach Hilfe fragen, denn es kann nichts passieren, und irgendjemand spielt bestimmt gerne mal den Helden und hilft dem armen Ausländer. ;) Wenn dann alles besser läuft, hat man auch viel mehr Selbstvertrauen gewonnen!
Übersicht
Vor- und Nachteile
Erfahrungen
Tipps
Welches Land? Welche Organisation?
Meine Erfahrungen mit England
Zusammenfassung und Fazit