Wiegenlied

Als wir im Deutschunterricht das Thema Vormärz behandelt haben, sollten wir das Gedicht “Wiegenlied” (1842) des Autors Georg Herwegh, das wiederum bereits eine Parodie auf Goethes “Nachtgesang” (1804) war, umschreiben, indem wir uns auf Probleme in der heutigen Zeit konzentrieren. Die einzige Vorgabe war, dass das ursprüngliche Gedicht noch erkennbar ist.

Deutschland – o welch große Schande!
Hüte dich und gibt gut Acht,
Denn gar alles, was im Lande
Herrscht, sind Gier und Geld und Macht.

Schmierig lächeln Volksvertreter
Unecht, dumm und falsch umher,
Geben vor, dem Volk zu dienen,
Doch das „Wir“, das zählt nicht mehr.

Hauptsache, den Sieg erringen.
Bürger? Nein, noch nie gehört.
Bloß nichts ganz zu Ende bringen,
Und jene sind nicht mal empört.

Deutschland – o du liebstes Lande,
Ach, das Leben ist so schwer!
Hülle dich ins Nachtgewande
Und schlafe, denn was willst du mehr?

Und was denkst du dazu?

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